Atmungsaktiv, wasserdicht und pflegeleicht:

Die passende Segeljacke für Ihren Törn

Die Segeljacke ist vermutlich das wichtigste Kleidungsstück eines Seglers auf dem Wasser. Doch wie finden Sie unter den vielen Angeboten der verschiedenen Hersteller Ihre passende Segeljacke? Beim Kauf sollten Sie einige Aspekte besonders beachten, damit die neue Jacke zum Segeln auch an die besonderen Bestimmungen Ihres Segelreviers angepasst ist.

Eine wasserdichte Segeljacke ist das A und O beim Segeln.

Für jedes Segelrevier gibt es eine Jacke, die sich aufgrund ihres Materials und ihrer Eigenschaften besonders gut für die jeweilige Umgebung eignet. Sind Sie vermehrt in Binnengewässern unterwegs, dann benötigen Sie andere Segelbekleidung als beispielsweise auf dem Atlantik.

Viele Segel-Anfänger sind der Meinung, eine gute und warme Winterjacke genügt auch bei erschwerten Bedingungen auf See – dem ist jedoch nicht so. Wie Sie die passende Segeljacke für Ihre Zwecke finden und auf welche Kriterien Sie achten müssen, zeigen wir Ihnen auf dieser Seite. So wird der Kauf einer neuen Segeljacke für Sie und Ihre Crew zu einem reinen Kinderspiel.

Segeljacke für den Törn

Was macht eine gute Segeljacke aus?

Für die Bewertung einer Segeljacke sollten Sie sich vor allem drei Aspekte merken: Eine gute und zuverlässige Jacke zum Segeln ist atmungsaktiv, wasserdicht und pflegeleicht. Ein funktionierendes Feuchtigkeitsmanagement ist bei einer solchen Bordjacke besonders wichtig. Sie muss in der Lage sein, die Körperfeuchtigkeit nach außen zu transportieren, damit der Segler nicht zu stark schwitzt, trocken bleibt und somit nicht friert. Trotzdem muss die Jacke natürlich eine hohe Wasserdichtigkeit aufweisen, um in umgekehrter Richtung undurchlässig für Regen oder Nässe zu sein.

Beachten Sie, dass es nicht ausreicht, wenn das Kleidungsstück nur als wasserabweisend bezeichnet wird. Die Bordjacke muss wirklich wasserdicht sein, damit Sie als Segler bestmöglich geschützt sind. Mit der Zeit kann die Wasserdichtigkeit der Jacke nachlassen, was auch eine Einschränkung der Atmungsaktivität zur Folge hat. Deswegen ist es immer sinnvoll, Segeljacken im Laufe der Zeit erneut zu imprägnieren, sofern die Wasserdichtigkeit nachlässt. Auch die Winddichtigkeit ist von großer Bedeutung, zum Beispiel beim Offshore-Segeln in kühleren Gebieten.

Schnitt und Passform

Bei Segeljacken sollten die Ärmel immer etwas länger als bei einer normalen Jacke ausfallen, damit Ihre Arme ausreichend bedeckt sind. Außerdem haben die meisten Segeljacken Klettverschlüsse an den Ärmeln, mit denen sich die Handgelenke fest umschließen lassen. So können Sie die Enden der Ärmel flexibel an Ihren Körper anpassen und dafür sorgen, dass die Jacke an den Armen besser sitzt. Dadurch können bei schwierigen Wetterbedingungen Kälte und Feuchtigkeit nur sehr schwer eindringen. Einige gute Segeljacken weisen an ihren Ärmeln zusätzlich einen verstellbaren Abschluss aus Neopren auf. Verstellbare Kapuzen schützen Sie ebenfalls vor Nässe und Regen.

Der Reißverschluss zum Schließen der Jacke ist im besten Fall ein Zweiwege-Reißverschluss. So können Sie Ihre Segeljacke individuell Ihren Bedingungen anpassen und diese von unten oder oben ein Stück weit öffnen. Wichtig ist dabei ein langlebiger und robuster Reißverschluss, der auch einer intensiven Nutzung sowie starken Bewegungen standhält.

Segeljacke imprägnieren – so geht’s

Merken Sie, dass Wasser nicht mehr richtig von Ihrer Bordjacke abperlt, dann ist es Zeit diese zu imprägnieren. Hierzu gibt es im Handel spezielle Imprägniersprays für Funktionsbekleidung. 

Wichtig: Imprägnieren Sie nur im Freien! Hängen Sie die Bordjacke auf einen Kleiderbügel und sprühen das Imprägnierspray aus etwa 15 cm Entfernung gleichmäßig auf. Bearbeiten Sie dabei stark beanspruchte Stellen sowie Nähte besonders gewissenhaft.

 

Multifunktionalität

Hochwertige Segeljacken sind nicht nur atmungsaktiv und wasserdicht, sondern auch multifunktional. Sie schützen den Träger vor Wind und Wetter und weisen darüber hinaus diverse Taschen und Fächer auf, die sich mit Klettverschlüssen oder Reißverschlüssen schließen lassen. So können Sie beim Segeln auch wichtige Segelaccessoires, wie Segelmütze oder -handschuhe, kurzzeitig verstauen.

Segler mit roter Segeljacke

Worauf sollten Sie beim Kauf achten?

Kaufen Sie Ihre neue Segeljacke am besten im Laden und bestellen Sie diese nicht online. So haben Sie vor Ort die Möglichkeit, verschiedene Modelle zu testen und anzuprobieren. Ein gutes Fachgeschäft führt Segelbekleidung mit unterschiedlichen Schnitten für Damen, Herren und Kinder. Eine optimale Passform ist bei einer Segeljacke überaus wichtig: Achten Sie also darauf, dass Ihnen die Jacke ausreichende Bewegungsfreiheit bietet. Bordjacken sind in der Regel etwas großzügiger geschnitten, sodass Sie darunter noch weitere Schichten Kleidung, getreu dem Zwiebel-Look, tragen können.

Spannt die Jacke oder zwackt sie, dann suchen Sie sich eine andere Größe oder probieren Sie das Modell eines anderen Herstellers. Die richtige Segelbekleidung trägt maßgeblich zum Wohlbefinden an Bord bei – bestenfalls lassen sich durch bequeme Kleidung gesundheitliche Beschwerden wie eine Seekrankheit gänzlich abwenden. Achten Sie deswegen schon beim Kauf darauf, dass Sie sich in Ihrer neuen Bordjacke wohlfühlen – denn an Bord ist die Segeljacke ein häufig getragenes Kleidungsstück. Vergessen Sie darüber hinaus beim Kauf nicht, die drei wichtigsten Eigenschaften der Segeljacke zu prüfen: Atmungsaktivität, Wasserdichtigkeit und Pflegeleichtigkeit.

Das richtige Material finden

Eine gute Segeljacke erfüllt erst dann Kriterien wie Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit, wenn die einzelnen Schichten richtig eingesetzt werden. Hier spielt vor allem das Material eine wichtige Rolle. Außerdem gibt es Bordjacken mit und ohne Fütterung. Für welches Modell Sie sich entscheiden sollten, hängt in erster Linie von Ihrem geplanten Törn ab. Geht es eher in kühlere Gewässer, dann empfiehlt es sich ein warmes Modell zu wählen. In wärmeren Revieren hingegen benötigen Sie normalerweise keine gefütterte und isolierte Segeljacke. Lassen Sie sich in Bezug auf das Material und die jeweiligen Eigenschaften am besten in einem Fachgeschäft beraten. Segeljacken gibt es in verschiedenen Ausführungen aus den Materialien Nylon, GoreTex, Softshell, Windstopper, PVC oder Fleece. Doch wie bei Funktionsbekleidung üblich, gibt es auch bei Segeljacken meist die drei Schichten Baselayer, Midlayer und Toplayer.

Baselayer

Die unterste Materialschicht ist dafür zuständig, die am Körper entstehende Feuchtigkeit nach außen zu transportieren, um diesen trocken zu halten. Aus diesem Grund werden hier überwiegend Materialien mit wärmenden Eigenschaften verwendet, wie etwa Merinowolle. Da unter der untersten Schicht meist noch andere Kleidungsstücke getragen werden, sollten Sie darauf achten, dass auch diese atmungsaktiv sind. Nur so können die anderen Schichten richtig funktionieren.

Midlayer

Dies ist die zweite bzw. mittlere Schicht einer Funktionsjacke, auch Isolationsschicht genannt. Die Hauptaufgabe der Schicht liegt darin, den Körper warm zu halten und die Feuchtigkeit ebenfalls weiter nach außen zu leiten. In wärmeren Segelgebieten wird über die mittlere Schicht hinaus gar keine dritte mehr benötigt. Als Materialien eignen sich hierfür beispielsweise Fleece und Softshell. Softshell-Jacken sind gute Allround-Modelle für Segler. Diese weisen eine hohe Winddichtigkeit auf und sind besonders leicht, atmungsaktiv, isolierend sowie robust. Eine Segeljacke aus Softshell eignet sich daher sowohl für das Tragen unter Segel als auch für Landgänge. Allerdings sind nicht nur Jacken als Midlayer geeignet, sondern auch Shirts oder Pullover.

Toplayer

Die dritte Schicht einer Segeljacke ist die äußere Schutzschicht, die alle äußeren Einflüsse abwehrt. So gewährleisten Hardshell-Jacken, dass weder Wasser noch Wind in das Innere der Jacke gelangen können. Nach außen hin sind gute Hardshell-Jacken trotzdem atmungsaktiv, wenn bereits die unteren Kleidungsschichten die Feuchtigkeit nach außen tragen. Reine Hardshell-Jacken schützen den Segler nicht vor Wärme, da sie nicht gefüttert sind. Idealerweise sollten Sie deswegen mit der passenden Unterbekleidung (Baselayer und Midlayer) ergänzt werden, um kühlen Witterungsbedingungen gerecht zu werden.

Segeljacken Klassiker: Frau trägt gelbes Ölzeug

Unser Tipp

Aufgrund ihres Looks sind die klassischen Friesennerze – die Öljacken aus PVC – besonders bekannt. Diese sind in der Anschaffung nicht allzu teuer und zudem wasser- sowie winddicht.

Allerdings sind sie nicht wirklich atmungsaktiv, sodass Schwitzen hier vorprogrammiert ist. Dennoch ist dieses Modell ein Klassiker und auch heute noch bei vielen Seglern sehr beliebt.

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