Portraits außergewöhnlicher Segler

SY Atanga: Ein Blog vom Segeln um die Welt

In 2014 von Hamburg aus gestartet, schippern Sabine und Joachim Willner mit ihrer Segelyacht Atanga mittlerweile in der Karibik: Mehrmals wöchentlich berichtet Sabine Willner auf ihrem Blog von ihren spannenden Erlebnissen auf Land und Wasser, dem Segelyacht-Alltag und allem, was zu einer Langzeitfahrt dazugehört!

Schon vor meinem ersten Segeltörn hatte ich den Traum von einer Weltumsegelung. 

Wir haben mit den beiden darüber gesprochen, wie sie zum Segeln gekommen sind, was beide antreibt und haben sie von ihren Segel-Abenteuern berichten lassen. Was die beiden uns erzählt haben und welche Tipps sie für diejenigen haben, die auch vom Segeln träumen, erfahren Sie im folgenden Interview.

Die Atanga in einer Bucht

Sabine und Joachim Willner im Interview

Sabine & Joachim Sonnenuntergang auf See

segeln360: Wann haben Sie mit dem Segeln angefangen?

Sabine Willner: Ich segle bereits seit über 25 Jahren. Mit einer langen Pause, bis Joachim ebenfalls zu segeln begonnen hat.

Joachim Willner: Ich bin ein Späteinsteiger und habe erst 2007 begonnen.

segeln360: Warum haben Sie mit dem Segeln begonnen?

Sabine Willner: Schon vor meinem ersten Segeltörn hatte ich den Traum von einer Weltumsegelung. Erst dann folgte der erste Charter-Törn und ich stellte fest, dass ich gut auf einem Schiff leben kann.

Joachim Willner: Sabine drängte mich immer wieder einen, Charter-Urlaub zu versuchen. Nach vielen Jahren hatte sie mich überzeugt; es folgte ein Törn nach Helgoland im April. Der Grundstein war gelegt: Das Leben an Bord ist toll, aber mehr als zwei Personen sind zu viel auf einem Schiff.

segeln360: Was löst das Segeln in Ihnen aus? Was motiviert Sie?

Sabine Willner: Ich bin keine leidenschaftliche Seglerin geworden. Es gibt Segel-Tage die genieße ich, die restliche Zeit muss ich nicht leiden, aber am meisten freue ich mich aufs Ankommen.

Joachim Willner: Das Segeln ist Mittel zum Zweck. Die Motivation ist, neue unbekannte Ziele zu erreichen.

Sabine Willner auf der Atanga
Die Atanga bei Fahrt
Die Atanga beim Ankern

segeln360: Wann entstand die Idee, eine Weltumsegelung machen zu wollen?

Sabine Willner: Ich wollte schon immer um die Welt reisen und mir war schon als junger Frau klar, dass dies nur mit einem Segelboot zu realisieren ist.

Joachim Willner: Bereits 2008, ein Jahr nach meinem ersten Törn,  sprachen wir nur noch davon. 2009 kauften wir unsere Atanga zu diesem Zweck.

segeln360: Was war der bisher schönste Ort, den Sie gemeinsam besegelt haben?

Sabine Willner: Mir haben extrem gut „Santo Antao“ auf den Kap Verden gefallen, die „Iles du Salut“ in Französisch-Guyana und die portugiesische Küste.

Joachim Willner: La Palma, die kleine kanarische Insel. Und Französisch-Guyana.

Die Atanga bei der Atlantiküberquerung

segeln360: Wie lange wollen Sie noch weiter die Welt besegeln?

Sabine und Joachim Willner: So lange es uns Spaß macht.

segeln360: Was ist Ihr Traumreiseziel?

Sabine Willner: Osterinseln, Neuseeland und Kodiak Island.
Wir haben keine feste  Route geplant.  Wenn uns zwischendurch etwas zu Ohren kommt, was uns gefallen könnte, ändern wir einfach unsere Pläne.
Was Neues wir angesteuert, was Geplantes wird einfach von der Liste gestrichen.

Joachim Willner: Neuseeland und Asien (Thailand und Malaysia). Es gibt so viele schöne Ecken, dass ich nicht festgelegt bin.

segeln360: Was denken Ihre Familie und Ihre Liebsten von Ihrer Weltumsegelung?

Sabine und Joachim Willner: Die finden es alle ganz toll.
Die häufigste Reaktion, als wir von unseren Plänen erzählten, war: "wie mutig".

segeln360Wie finanzieren Sie die Weltumsegelung?

Sabine und Joachim Willner: Wir haben viel und hart gearbeitet. Wir haben Geld gespart und alles verkauft, als wir losgefahren sind.

Sabine & Joachim an Land

segeln360: Gab es auch schon brenzlige Situationen an Bord?

Sabine und Joachim Willner: Bislang sind wir von wirklich brenzligen Situationen verschont geblieben. Eine Nacht-Anfahrt in eine unbekannte Bucht haben wir vor kurzem abgebrochen, weil sie uns zu gefährlich erschien.
Es klingt abgedroschen, aber man wächst tatsächlich mit seinen Aufgaben und kann immer besser Situationen mit viel Wind und Welle beurteilen und verarbeiten.

segeln360: Was darf an Bord für Sie persönlich auf gar keinen Fall fehlen?

Sabine Willner: Die Windsteueranlage.

Joachim Willner: Solarpanele und Windgenerator. Autopilot und Windsteueranlage.

segeln360: Was ist Ihr Segler-/Lebensmotto?

Sabine Willner: "No risk - no fun"... wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Man muss sich aus seiner Komfortzone trauen, wenn man etwas erreichen möchte.

Joachim Willner: Für das, was Du jetzt nicht machst, bekommst Du gegebenenfalls keine zweite Chance. 

segeln360: Welche Tipps haben Sie für Leute, die auch vom Segeln rund um die Welt träumen?

Sabine und Joachim Willner: Machen und loslassen.

SY Atanga mit Crew

segeln360: Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme an unserer Interview-Kampagne! Wir wünschen Ihnen weiterhin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel! 

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