Seemännische Fähigkeiten in Theorie und Praxis

Die Seemannschaft zum sicheren Führen eines Bootes

Unter dem Begriff Seemannschaft verstehen die meisten Laien die Gesamtheit der Crew-Mitglieder eines Segelboots. Für Skipper und Crew bedeutet dieser Begriff jedoch weitaus mehr! Sie müssen sich die Seemannschaft daher eher als eine Sammelbezeichnung für alle notwendigen Fertigkeiten vorstellen, die zur sicheren Führung einer Segelyacht benötigt werden.

Hierbei ist die gesamte Crew an Bord gefordert: Der Skipper jedoch in besonderem Maße. Für einen sicheren und komplikationslosen Törn muss der verantwortliche Skipper diese Fertigkeiten nicht nur in der Theorie, sondern auch schnell und akkurat in der Praxis umsetzen können. Denn in einem Ernstfall bleibt ihm keine Zeit, erst noch einmal das Handbuch zu studieren.

Die seemännischen Anforderungen variieren stetig und mit jedem Törn. Das sichere Führen des Boots muss in jeder Lage beherrscht werden. Erst dann können wir von einer guten Seemannschaft sprechen. Wechselnde Reviere, Segelboot Typen, Wetterbedingungen und Crewmitglieder spielen hierbei eine wichtige Rolle und nehmen starken Einfluss auf die erforderlichen Segel-Maßnahmen.  

Aber was genau sind eigentlich die Aufgaben eines Skippers? Welche Sportbootführerscheine sind für Sie von Bedeutung? Und wie funktionieren das Manövrieren und Navigieren auf hoher See?
Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über die verschiedenen Faktoren und Bestandteile der Seemannschaft und geben Ihnen hilfreiche Tipps für Ihren nächsten Segeltörn.
Leinen los und gute Fahrt mit segeln360.de!

Überblick zur Seemannschaft

Auf den nachfolgenden Seiten geben wir Ihnen einen Überblick zu wichtigen Bestandteilen einer erfolgreichen Seemannschaft.

Segeln lernen: Segelschule, Mitsegeln oder Online-Kurs? Segeln lernen ist auf verschiedenen Wegen realisierbar. Lesen Sie mehr zu den Möglichkeiten.

Der Skipper: Der Skipper trägt die Verantwortung für das Segelboot. Wir informieren Sie über wichtige Aufgaben und Pflichten des obersten Kommandogebers.

Segelscheine: Welche Segelscheine sind beim Yachtcharter Pflicht und welche Scheine sind für welchen Geltungsbereich von Nöten? Wir stellen die unterschiedlichen Segelscheine vor und geben Auskunft zu Zulassungsvoraussetzungen, Kosten und Prüfungsinhalten.

Manöver: Zum sicheren Führen eines Segelboots gehört die Beherrschung der verschiedenen Segelmanöver. Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Manöver.

Navigation: Kenntnisse zur Navigation sind zum Segeln unverzichtbar. Wir erklären wichtige Begrifflichkeiten, Methoden und Instrumente.

Potraits: Wir haben uns mit passionierten Segel-Bloggern über ihre Erfahrungen und Abenteuer unterhalten. Lesen Sie die vollständigen Interviews und lernen Sie mehr über die Segel-Leidenschaft!

Infografik: Wie viele Deutsche segeln in ihrer Freizeit? Was sind die bevorzugten Liegeplätze? Und wie viele Bootsfahrer besitzen einen C-Führerschein? Wir zeigen Ihnen wie Deutschland segelt!

Segeln lernen - ein Wassersport für Jung und Alt

Den Wind in den Haaren, die Hand am Ruder und der Blick auf den Horizont gerichtet. Segeln übt auf viele Menschen eine große Faszination aus. Die Kombination aus Wassersport, Urlaub und Abenteuerreise hat seinen ganz besonderen Reiz. Sowohl junge, als auch ältere Menschen werden regelmäßig von dem sogenannten Segel-Fieber erfasst. Kein Wunder also, dass sich jedes Jahr mehr Menschen dazu entschließen Segeln zu lernen. Aber wie können seemännische Fähigkeiten überhaupt richtig erlernt werden?

Wie so oft im Leben führen auch beim Segeln mehrere Wege zum Ziel! Zum Lernen können Sie sich eine passende Segelschule suchen, einfach bei einem Törn mitsegeln oder aber einen Online-Kurs belegen. Die Möglichkeiten zum Erlernen der Seemannschaft sind vielseitig und haben alle Ihre Vor- und Nachteile. Von uns erfahren Sie, welche Anforderungen die verschiedenen Lernmethoden mit sich bringen. So finden Sie garantiert den passenden Weg zur Verwirklichung Ihres individuellen Segel-Traums!

Mehr zum Segeln lernen

Aufgaben & Pflichten des Skippers

Auf jedem Segelschiff und jeder Motoryacht ist der Skipper der oberste Kommandogeber. Dementsprechend verlässt sich die Crew auf seine Fähigkeiten und Expertise in Sachen Seemannschaft. Der Skipper ist zuständig für die Sicherheit von Schiff und Crew, sowie für die ordentliche Steuerung und Navigation. Er hat also eine ganze Menge Verantwortung und muss seine Kommandos, auch im Nachhinein noch, vertreten können. Denn auch im rechtlichen Sinne ist er für falsche Entscheidungen und Unfälle verantwortlich.

Im Vorfeld eines Törns muss der Skipper daher unbedingt sicherstellen, dass seine gesamte Crew mit dem Schiff vertraut ist und die Seemannschaft in Theorie und Praxis beherrscht. Den individuellen Wissensstand kann er bei der Einweisung der Crew prüfen: Besteht bei einem Crewmitglied noch Nachholbedarf, so sollte der Skipper zunächst die Wissenslücken füllen. Informieren Sie sich ausführlich über die verschiedenen Aufgaben und Pflichten eines Skippers.

Mehr zum Skipper

Segelscheine bezeugen die Seemannschaft

Um überhaupt erst in See stechen zu können bzw. zu dürfen, benötigt der verantwortliche Skipper die notwendigen Segelscheine für das angepeilte Wunschrevier. Die amtlich empfohlene Fahrerlaubnis gibt es in verschiedenen Kategorien mit unterschiedlich hoher Befugnis. In jeder dieser Kategorien durchläuft der Prüfling eine theoretische und eine praktische Prüfung. Der Geltungsbereich, die Zulassungsvoraussetzung und die Prüfungskosten hingegen variieren von Schein zu Schein.

Sind beide Prüfungsteile erfolgreich gemeistert, kann sich der Prüfling über seine Fahrerlaubnis freuen. Der passende Segelschein zertifiziert dann die geforderte Seemannschaft auf dem geprüften Yachtsport-Gebiet. Auch für das richtige Funken auf See gibt es verschiedene Prüfungen und Funkzeugnisse. Selbst Kinder können Ihre seemännischen Fähigkeiten durch den Erwerb des Jüngstenscheins bereits unter Beweis stellen. Auf diesen Seiten können Sie alles über die verschiedenen Segelscheine und die benötigten Voraussetzungen lesen.

Mehr zu den Segelscheinen

Zwei Segler beweisen Seemannschaft und steuern Segelboot

Segelmanöver: Zur Rettung, unter Segel oder im Hafen

Frau mit Segeltau: praktische Seemannschaft

Kursändern, An- und Ablegen oder Kurvenfahren: Es gibt eine Vielzahl an Segelmanövern. Manöver sind äußerst wichtig im Segelsport und gehören zu den Grundlagen der Seemannschaft. Jeder angehende Segler muss daher die Basis-Manöver gewissenhaft üben und immer wieder trainieren. Von der korrekten Umsetzung einiger Maßnahmen können nämlich auch Menschenleben abhängen. Es gibt drei verschiedene Segelmanöver-Arten: unter Segel, im Hafen und Rettungsmanöver.

Das Mann-über-Bord-Manöver ist die zentrale und prüfungsrelevante Maßnahme zur Rettung eines Menschen, der ins Wasser gefallen ist. Besteht der Prüfling dieses nicht, so fällt er durch die gesamte Prüfung des jeweiligen Segelscheins. Andere wichtige Segel-Maßnahmen sind beispielsweise das Ankern, Abfallen oder die Wende. Möchten Sie sich genauer über die verschiedenen Segelmanöver informieren? Auf der Manöver-Seite erhalten Sie einen theoretischen Einblick in die verschiedenen Maßnahmen und die vorschriftsmäßige Umsetzung.

Mehr zu den Segelmanövern

Navigieren wie die Profis

Wie findet man sich auf See zurecht? Der größte und schwierigste Teil des Segelns ist das richtige Navigieren. Über die Jahrhunderte der Seefahrtgeschichte haben sich dabei verschiedene Formen der Navigation entwickelt, wie beispielsweise die Sichtnavigation oder die terrestrische und astronomische Navigation. Heutzutage wird jedoch hauptsächlich auf die elektronische Form des Navigierens gesetzt. Dennoch empfiehlt es sich als Segler Grundkenntnisse der verschiedenen Navigations-Formen zu haben.

Auf segeln360.de erfahren Sie, welche Instrumente zur Bestimmung des Schiffsorts, der Geschwindigkeit oder der Reiseroute verwendet werden. Darüber hinaus führt ein kleines ABC der Segel-Navigation Sie in die Begrifflichkeiten und Methoden ein. Außerdem können Sie lernen, wie ein Sextant benutzt, Seekarten gelesen werden und wie das Global-Positioning-System, kurz GPS, funktioniert.

Mehr zur Segel-Navigation

Portraits von außergewöhnlichen Segel-Bloggern

Natürlich können Sie sich ausschließlich theoretisch mit dem Segeln und allen Bestandteilen der Seemannschaft auseinandersetzen. Dann werden Sie aber nie den vollständigen Zauber des Segelns nachvollziehen können. Denn Segeln ist viel mehr, als das Wissen über Navigation, Segelscheine oder die Aufgaben eines Skippers! Jeder Törn ist eine kleine magische Reise und jeder Segler kommt immer mit einer Menge neuer Erfahrungen und Geschichten im Gepäck zurück.

Segeln360.de hat sich mit einigen Weltumseglern unterhalten, die Ihre Segel-Faszination und Ihre Abenteuer in persönlichen Blogs festhalten. Mit ihren individuellen Blicken auf den Wassersport begeistern die Blogger nicht nur eingefleischte Segler, sondern auch alle Daheimgebliebenen und Segel-Träumer. Lesen Sie in den abwechslungsreichen Interviews die Geschichten von Menschen die auszogen, um zu neuen Ufern zu segeln!

Mehr zu den Portraits

Infografik: So segelt Deutschland

Seemannschaft bei den Kleinen: Vater und Tochter auf Boot

Wir von segeln360.de sind schon lange vom Segelsport in den Bann gezogen! Aktuelle Daten und Fakten zeigen, dass es auch vielen anderen Menschen in Deutschland so geht. Natürlich kann Segeln nicht mit Massensportarten wie Fußball mithalten, trotzdem steigt die Zahl der Wassersport-Interessierten kontinuierlich. Bereits eine halbe Million Deutscher segelt regelmäßig in der Freizeit und 1,7 Million Menschen interessieren sich besonders für diese Wassersportart.

Aber wie genau segelt Deutschland eigentlich und wie fit sind wir in Sachen Seemannschaft? Wie viel Milliarden Umsatz im Jahr die Wassersportarten machen, seit wann es den Deutschen Segler-Verband gibt und welche Gewässer Bootsfahrer bevorzugen, können Sie der spannenden Infografik entnehmen. Lernen Sie alles rund um das Segel-Verhalten der Deutschen!

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Kriterien einer guten Seemannschaft

Wie bereits vorgestellt umfassen die seemännischen Fähigkeiten eine ganze Reihe an Fertigkeiten, die zum einen Wissen und zum anderen praktische Erfahrung voraussetzen. Eine gute Seemannschaft hängt also davon ab, dass Skipper und Crew in Theorie und in Praxis wissen, wie das Boot sicher geführt wird.

Einen großen Einfluss auf den Erfolg eines Törns hat auch die sogenannte seemännische Sorgfaltspflicht. Dabei handelt es sich um die Pflicht, sich auf hoher See vorrausschauend und umsichtig zu verhalten. Diese Verhaltensweise hat zum Ziel, dass mögliche Gefahrenherde schneller erkannt und beseitigt werden, sodass Crew und Schiff nie ernsthaft zu Schaden kommen. Andere Kriterien für eine gute Seemannschaft sind das Zusammenspiel von Skipper und Crew, eine gute Vorbereitung von Törn und Ausrüstung und das Handeln nach den Regeln guter Seemannschaft.

Zusammenspiel Crew & Skipper

Eine erfahrene und aufeinander eingespielte Crew macht selbstverständlich vieles leichter. Jedes Mitglied weiß genau, was es zu tun hat und führt seine Aufgaben ordentlich, richtig und gekonnt aus. Dies ist gerade in brenzligen Situationen überaus wichtig: Jeder Handgriff muss sitzen. Doch ein erfahrender Skipper kann auch Anfänger einlernen, die sich schnell zu vollwertigen und wertvollen Helfern an Bord entwickeln.

Hierzu gehört eine ausgiebige Einweisung vor dem Beginn des Segeltörns. Der Neuling muss sich mit dem Schiff, der Ausrüstung und den Regeln vertraut machen. Der Skipper muss dem neuen Crewmitglied die praktische Seemannschaft an Bord beibringen. Erst wenn er die Theorie auch in die Praxis umsetzen kann, beginnt der Törn.

Regeln guter Seemannschaft

Kommt ein Segel-Unfall vor das Seegericht, so kommen oft die „Regeln guter Seemannschaft“ bei der Beweisführung zum Tragen. Durch diese wird die Handlungsweise des Skippers beurteilt. Neben seinen theoretischen Fähigkeiten wird hierbei auch seine an den Tag gelegte Handlungsweise bewertet. Hierbei wird geklärt, ob diese verantwortungsvoll und im Sinne der üblichen Praxis zur Vermeidung von Schäden und Gefahren war.

Zu einer guten Seemannschaft gehört ebenfalls die Einhaltung von Grundsätzen, wie „Frauen und Kinder zuerst“ oder „Der Kapitän verlässt als Letzter das Boot“. All diese Faktoren werden in einem juristischen Prozess unter den „Regeln guter Seemannschaft“ betrachtet und haben maßgeblichen Einfluss auf das Urteil.

Mann setzt Segel und beweist Seemannschaft

Sorgfältige Vorbereitung

Mit Ihren Segel-Vorbereitungen beginnt schon frühzeitig der praktische Teil des Segelns. Hierbei müssen Sie sich um die richtige Ausrüstung, das passende Gepäck, den Proviant und die medizinische Versorgung kümmern. Ebenso stehen hier rechtliche Angelegenheiten im Fokus, damit Sie im Ernstfall effizient gegen Schäden und Unfälle abgesichert sind. Zur Vorbereitung gehört auch das Aufsetzten des Crewvertrags und der Abschluss notwendiger Segelversicherungen. Diese Vorbereitungen sollten Sie schon frühzeitig und mit höchster Sorgfalt erledigen: Für eine gute Seemannschaft auf der Yacht.

Gute Seemannschaft bedeutet stetiges Lernen! Sollten wir Ihre Lust zum Segeln geweckt haben oder sind Sie sogar schon stolzer Besitzer eines Segelscheins: Egal auf welchem Kenntnisstand Sie sich befinden – Bücher sind immer hilfreich, um Ihnen theoretisches Fachwissen zu vermitteln. Bilden Sie sich stets weiter und setzen Sie die Theorie in die Praxis um.

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