Modisch und funktional:

Die richtigen Segelschuhe

Gute Segelschuhe gehören für jeden Segler zu den wichtigsten Kleidungsstücken an Bord. Sie sind die wichtigste Verbindung zwischen Ihnen und dem Boot. Doch was macht einen guten Segelschuh aus? Bei der Wahl des Schuhwerks sollten Sie vor allen Dingen Ihr Vorhaben im Blick behalten. Denn den einen, richtigen Schuh zum Segeln gibt es nicht, sondern nur den passenden für jeden individuellen Törn.

Gute Segelschuhe sind bei jedem Segeltörn Pflicht.

Egal ob Anfänger oder Profi – der richtige Segelschuh gibt Ihnen an Deck einen sicheren Halt. Und den benötigen Sie sowohl in seichten Gewässern, als auch in anspruchsvolleren Segelrevieren. Zudem sind Bootsschuhe heutzutage ein modischer Hingucker, welche auch als Freizeitschuhe an Land einen guten Eindruck machen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich erfolgreich durch die Flut an Modellen und Formen zum passenden Schuh für Ihren Törn navigieren.

Segler tragen Segelschuhe

Sicherer Stand an Bord

Segelschuhe, oft auch als Boots- oder Deckschuhe bezeichnet, sind an Bord ein Garant für Sicherheit und Komfort. Denn oftmals ist das Deck nass, das Boot schwankt und je nach Witterung ist es kalt und windig. Umso wichtiger ist es, dass Sie und Ihre Crew dennoch Ihren Pflichten nachkommen und das Boot auf Kurs halten können. Dabei hat ein sicherer Halt oberste Priorität.

Rutschfeste Sohle

Das wichtigste Gütekriterium für einen Segelschuh ist die Sohle, da diese ausschlaggebend dafür ist, dass Sie sich an Bord sicher bewegen können. Die Sohle besteht in den meisten Fällen aus Kautschuk und besitzt damit in der Regel eine hohe Rutschfestigkeit. Es kommen aber auch andere Materialien zum Einsatz.

Die Sohle ist meist sehr hell gehalten, wodurch die Schuhe keine Markierungen auf dem Deck hinterlassen. Hat der Schuh doch einmal eine dunkle Sohle, dann achten Sie auf Hinweise, dass diese nicht abfärbt und somit keine unschönen Spuren hinterlässt. Wie bei normalen Schuhen, bietet eine dicke Sohle bei langer Tragezeit mehr Komfort. So ist der Schuh auch nach langen Tagen an Bord noch angenehm zu tragen, wenn das Fußbett angemessen gestützt wird. Gegebenenfalls sollte hier mit speziellen orthopädischen Einlagen nachgeholfen werden, die die Trittdämpfung verbessern.

Zudem sorgen mikroperforierte Sohlen für ein trockenes Fußklima, da die Hautfeuchtigkeit durch das Material nach außen transportiert wird. So bleiben die Füße immer trocken.

Eine Frage des Profils

Gute Schuhe zum Segeln weisen zudem ein fast glattes Profil auf, das nur durch einige spezielle Drainage-Kanäle durchbrochen wird, über die das Wasser abfließen kann. Dadurch wird auf nassen Oberflächen optimaler Grip und die nötige Haftung erreicht. Je nach Hersteller variieren Tiefe und Muster der Drainage-Kanäle – Messerschnitt- und Fischgrätenmuster sind die Klassiker. Besonders bei stark profilierten Schuhen ist noch ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen: Sofern Sie die Schuhe auch an Land tragen wollen, können Sie durch ein stark ausgeprägtes Profil ungewollt Kies und kleine Steine mit an Bord bringen. Hier besteht einerseits Rutschgefahr und andererseits können durch kleine Steinchen rasch Beschädigungen am Segelboot entstehen. Achten Sie hier also nach einem Landgang sorgfältig darauf, ob Steine in der Sohle stecken geblieben sind und entfernen Sie diese, um Schäden an Bord zu vermeiden.

Feste Schnürung

Zudem ist die Schnürung ein wichtiger Faktor für den Tragekomfort und die Passform des Schuhs. Die Schnürsenkel bestehen oft aus ähnlichen Materialien wie das Obermaterial und haben idealerweise die gleichen Eigenschaften. An vielen Modellen sorgen Klettverschlüsse für zusätzlichen Halt am Fuß. Bei manchen Schuhen ist die Schnürung auch verdeckt, um ein versehentliches Hängenbleiben an Bord auszuschließen und Unfällen vorzubeugen. Bei Slippern müssen Sie sich darum zwar keine Gedanken machen, hier ist eine optimale Passform von Anfang an jedoch Pflicht, damit der Schuh gut sitzt.

Dunkle Segelschuhe mit Schnürung

Woran erkenne ich einen guten Segelschuh?

Qualität und Nutzen stehen beim Kauf von Segelschuhen immer an erster Stelle. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich für Ihren Törn gute und zuverlässige Schuhe zulegen, die möglichst lange halten.

Segelschuhe unterscheiden sich vor allem in der Sohle und dem Profil von herkömmlichen Sneakern, Sportschuhen oder Sandalen, mit denen Sie nur bedingt segeln gehen sollten. Bootsschuhe sind speziell auf die Anforderungen von Seglern zugeschnitten – gerade im Hinblick auf ihre Sicherheit an Bord sind Segelschuhe daher Pflicht.

Neben der Rutschfestigkeit müssen gute Bootsschuhe aber auch einige weitere Anforderungen erfüllen: Sie sollten strapazierfähig und wasserdicht sein. Das geschieht durch robuste und schnell trocknende Obermaterialien, wie gefettetes, imprägniertes Leder oder synthetische Stoffe, wie Neopren.

Leder

Segelschuhe aus Leder eignen sich vor allem auch als Freizeitschuh, da sie neben ihrer Funktionalität auch stilvoll aussehen. Insbesondere bei Lederschuhen ist jedoch auch die richtige Pflege wichtig, da diese anfälliger für Schäden durch Salzwasser sind. Durch das Abspülen mit Süßwasser können Sie solchen Beschädigungen jedoch vorbeugen. Zusätzlich empfehlen sich Pflegemittel und Schuhcremes, um das Material zu schützen. Indem Sie die trockenen Schuhe nach der Nutzung mit Zeitungspapier ausstopfen, können Sie außerdem dazu beitragen, dass diese ihre Form nicht verlieren.

Neopren

Neoprenschuhe hingegen kommen vor allem Jollen- und Regattasegeln zum Einsatz, da diese meist noch zusätzliche Funktionen, wie interne Drainage-Systeme und beweglichkeitsfördernde Drehpunkte, aufweisen. Sie sind, im Gegensatz zu Lederschuhen, eher dazu konzipiert, auch tatsächlich mit Wasser in Berührung zu kommen und sind somit weniger anfällig für Salzwasserschäden.

Checkliste Segelschuhe:

  • rutschfeste und nicht-markierende Sohle
  • (fast) glattes Profil
  • Drainage-Kanäle
  • strapazierfähiges und wasserdichtes Material
  • schnelltrocknend
  • atmungsaktives und antibakterielles Fußbett (ggf. Einlagen)
  • funktionale Schnürsenkel

Die Frage, ob Sie Socken zu Ihren Segelschuhen tragen sollten, ist keine modische Grundsatzentscheidung, sondern witterungsabhängig. Gerade in sehr warmen und regenarmen Gebieten können Segelschuhe auch ohne Socken getragen werden. Für kalte Segeltage ist ein wenig Platz – zum Beispiel durch eine etwas gelockerte Schnürung – für warme Socken jedoch empfehlenswert. In beiden Fällen ist ein antibakterielles und atmungsaktives Fußbett von Vorteil, das den hygienischen Standards entspricht. Gegebenenfalls können Sie das durch ein Paar Einlagen fördern.

Segler liegen mit ihren Bootsschuhen an Deck einer Yacht

Die Geschichte des Bootsschuhs

Der Klassiker unter den Schuhen zum Segeln bleibt der Anfang des 20. Jahrhunderts von Paul Sperry erfundene Segelschuh, der einem Mokassin ähnelt und ohne Socken getragen wird.

Dieser weist oftmals eine charakteristische 2-Loch-Schnürung um den Schaftrand auf, welche die Passform verbessern soll. Aus diesem Grund ist dieser Schuh zum Segeln auch im Freizeitbereich sehr beliebt.

Andere Bootsschuhe unterscheiden sich optisch kaum von normalen Sportschuhen. Folgen Sie in dieser Hinsicht Ihren eigenen Vorlieben, so lange der Schuh den Anforderungen an Ihren Törn gerecht wird und wasserdicht ist. Generell sollten weder das Obermaterial noch die Ösen oder die Schnürsenkel anfällig für Salzwasser sein.

So finden Sie für Ihren Törn die richtigen Schuhe zum Segeln

Vor dem Kauf eines Segelschuhs sollten Sie sich unbedingt Gedanken über die Anforderungen an den Schuh machen. Von der Rutschfestigkeit profitieren Sie immer, aber bei 30 °C und Sonnenschein dürften wärmende Bootsschuhe wohl weniger Ihrem Anliegen entsprechen. Greifen Sie in einem solchen Fall lieber zu atmungsaktiven Schuhen oder gut sitzenden Slippern, die schnell trocknen. An norwegischen Fjorden im Winter oder gar auf hoher See sieht das natürlich anders aus. Wahrscheinlich sind in diesem Fall wasserdichte Segelschuhe oder robuste Gummi- oder Segelstiefel mit entsprechenden Socken die richtige Wahl.

Informieren Sie sich deshalb umfassend über das Segelrevier und den Schiffstypen, in dem Sie Ihren Törn planen, und kaufen Sie dazu passende und funktionale Schuhe. Mit dem richtigen Schuhwerk steht einem erholsamen und sicheren Segelurlaub nichts mehr im Wege.

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