Das Segelboot beherrschen

Die Segelmanöver

Unter einem Segelmanöver können Sie sämtliche Maßnahmen verstehen, die beim Segeln eine Rolle spielen und zur Steuerung des Bootes notwendig sind. Dazu gehören nicht nur Manöver unter Segel, wie zum Beispiel Kursänderungen und Rettungsmanöver, sondern auch Segelmanöver unter Anker oder beim Anlegen im Hafen. Um ein Segelmanöver effektiv, schnell und erfolgreich durchzuführen, bedarf es einer eingespielten und fachkundigen Crew sowie eines kompetenten und erfahrenen Skippers. Jeder Handgriff muss gezielt und perfekt sitzen. Je besser die einzelnen Faktoren ausgeführt werden, desto geringer wird auch das Gefahrenrisiko für die Besatzung und andere Boote.

Segelmanöver gehören zu den absoluten Basics und sollten von jedem Segler beherrscht werden.

Segelmanöver gehören zum absoluten Basiswissen und somit zur Grundausbildung eines jeden Seglers. Damit Sie vom Anlegen im Hafen über das Ablegen bis hin zum tatsächlichen Segeln stets sicher zu agieren, müssen diese gelernt und regelmäßig geübt werden. So stellen Sie sicher, dass Sie für jeden Ernstfall gut vorbereitet sind.

Hier geben wir Ihnen eine Übersicht der verschiedenen Segelmanöver, die Sie unbedingt beherrschen sollten.

Überblick Segelmanöver

Für regelmäßige und leidenschaftliche Segler ist es unverzichtbar, die wichtigsten Segelmanöver und deren präzise Ausführung zu kennen. Diese sind nicht erst von Bedeutung, wenn Sie bereits auf hoher See unterwegs sind und beispielsweise den Kurs ändern möchten. Die richtigen Handgriffe sind auch dann wichtig, wenn das Boot nicht in Bewegung ist, beispielsweise im Hafen oder vor Anker. Wir informieren Sie über die wichtigsten Segelmanöver vor und während eines Törns.

Manöver vor Anker: Egal ob Sie nur kurz in einer charmanten Bucht anlegen wollen oder kein Hafen in der Nähe ist, Manöver vor Anker sind für alle Segler ein Muss!

Manöver unter Segel: Anluven, Abfallen oder Wende - Sie wollen alles über die richtige Steuerung und Kursänderungen lernen, dann sind Sie bei uns genau richtig!

Mann-über-Bord-Manöver: Im Ernstfall eines Unfalls auf See muss jeder Skipper und jedes Crewmitglied dieses Rettungsmanöver beherrschen. Informieren Sie sich daher bei uns!

Die Kurvenfahrt auf dem Wasser

Zu den einfachsten Manövern während des Törns gehören das Anluven und Abfallen. Vergleichbar ist dieses Segelmanöver mit der Lenkung in Kurven beim Autofahren. Beim Luven bewegen Sie Ihr Segelboot geschickt in die benötigte Richtung, sodass Sie so gezielt kleine Kurskorrekturen durchführen können. Den Beginn des Luvens wird Anluven genannt, ebenso wie ein geringfügiges Luven. Das Gegenstück hierzu ist das Abfallen

Segelmanöver zum Überholen

Möchten Sie ein anderes Boot überholen, so müssen Sie in erster Linie auf einen ausreichenden Abstand achten. Ein Segelmanöver zum Überholen sollte zügig durchgeführt werden, um die Gefahr für beide Boote zu minimieren. Durch Bug- und Heckwellen entsteht eine erhöhte Kenter- und Kollisionsgefahr für alle Beteiligten. Überholen Sie nur, wenn die Verkehrslage es zulässt und Sie die Gefahren abschätzen können. 

Tipp: Bei einem Yachtcharter mit noch unbekanntem Boot empfiehlt es sich, vor dem ersten Auslaufen sämtliche Segelmanöver durchzuspielen, um so ein Gefühl für die fremde Yacht zu erhalten. Dies vereinfacht den Ernstfall auf See ungemein.

Kurswechsel durch Wende und Halse

Möchten Sie einen Kurswechsel oder eine Korrektur vornehmen, so reicht das einfache Segelmanöver zum Anluven nicht mehr aus. Stattdessen empfiehlt sich die Wende, denn hierbei dreht das Boot mit dem Bug durch den Wind. Angekündigt wird die Wende durch den Skipper. Hierbei gibt er das Kommando „Klar zur Wende“.

Auch mit der Halse können Sie den Kurs ändern. Im Gegensatz zur Wende dreht bei der Halse das Segelboot mit dem Heck durch den Wind. Eingeleitet wird die Halse vom Skipper mit dem Kommando „Klar zur Halse“. Die Halse ist eines der gefährlichsten Segelmanöver und bedarf großer Erfahrung bei allen Beteiligten.

Eine einfachere Form der Halse ist die Q-Wende, denn damit lässt sich die gefährlichere Halse vermeiden. Der Namen stammt vom Buchstaben „Q“, dem die gesegelte Route ähnelt.

Mehr zu den Manövern unter Segel

Segelmanöver: Segelboot bei Kursänderung

Anlegemanöver: Ankern und Anlegen

Segelmanöver im Hafen: ankernde Boote

Ist der passende Platz im Hafen ausgewählt, folgt das Segelmanöver zum Anlegen. Das Ziel ist dabei, dass Schiff fest und sicher am Anlegeplatz zurückzulassen. Hierbei müssen Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie beispielsweise die Gezeiten oder die Dauer Ihres Fortbleibens.

Ankern ist essentiell, wenn Sie auf längere Törns gehen und ein sicherer Hafen nicht immer in Reichweite ist. Doch auch bei kurzen Segeltörns ist dieses Segelmanöver wichtig. Möchten Sie in einer geeigneten Bucht oder Mole den Anker werfen, so müssen Sie beim Ankern die Länge der Ankerkette berücksichtigen, damit Ihr Boot sicher vor Anker liegt und dieser auch hält.

Mehr zu den Manövern im Hafen und vor Anker

Tipp: An- und Ablege-, sowie Wende-Manöver muss jeder Bewerber gekonnt bei der Sportbootführerschein-See-Prüfung beherrschen, um den Schein zu erwerben. Daher lohnen sich immer praktische Übungen auf Segelyachten vor der eigentlichen Prüfung.

Schaden am Boot: Abschleppen und Stabilisieren

Sollte Ihr eigenes oder ein anderes Segelboot nicht mehr selbstständig in den Hafen gelangen, so gilt es dieses zu schleppen. Das Segelmanöver zum Schleppen ist stark von den Wetterverhältnissen und dem Wellengang abhängig. Achten Sie hierbei stets auf die richtige Länge der Schleppleine passend zu den jeweiligen (Wetter-)Verhältnissen und eine angemessene Geschwindigkeit.

Egal ob nachts auf hoher und stürmischer See, oder während Ihres Törns im heimischen Revier: Steuerunfähige Boote bergen immer eine große Gefahr. Um das Boot in Strömungsrichtung zu halten und so die Drift abzumindern, muss der Treibanker am Heck geworfen werden. Dieser treibt in Stromrichtung und durch die entstehende Seilspannung wird das Segelboot in Strömungsrichtung gehalten.

Rettungsmanöver bei Unfällen: Mann über Bord

Dieses ist eines der wichtigsten Segelmanöver und sollte von jedem Skipper absolut sicher beherrscht werden. Jeder Handgriff muss perfekt sitzen, schließlich geht es hier um Leben und Tod. Auch die Zeit ist ein wichtiger Faktor. Schreit der Skipper „Mann über Bord“, so ist dies für die gesamte Crew das Kommando, jegliche andere Arbeit sofort abzubrechen und das „Mann-über-Bord-Manöver“ einzuleiten.

Hierbei gilt es, mit dem Boot möglichst nah an den Verunglückten heranzukommen. Die verunglückte Person wird am Boot fixiert und schließlich an Bord gezogen. Das Rettungsmanöver ist Voraussetzung im theoretischen sowie praktischen Teil der Prüfung sämtlicher Bootsführerscheine

Manöver beim Segeln: Gekonnt in Theorie und Praxis

Nun haben Sie einen guten Überblick der verschiedenen Segelmanöver bekommen. Damit Ihnen die Ausübung in Mark und Bein übergeht, sind eine regelmäßige Übung in der Praxis und eine Auffrischung der Theorie unabdingbar. Ein guter Skipper beherrscht sämtliche Segelmanöver im Schlaf. Mit einer eingespielten Crew an seiner Seite wird jede noch so schwierige Maßnahme gekonnt und rasch durchgeführt, ohne andere Schiffe zu gefährden oder das eigene Boot zu beschädigen.

Segeln360 wünscht Ihnen einen angenehmen Törn und viel Erfolg beim Erlernen oder bei der Durchführung sämtlicher Segelmanöver.

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