Schnelle Hilfe gegen die Übelkeit:

Tabletten gegen die Seekrankheit

Tabletten gegen Seekrankheit gibt es von vielen Herstellern und in jeder Preiskategorie frei in Apotheken zu kaufen. Doch was nutzen die kleinen Wundermittel und sind diese auch für Sie geeignet? Um diese Fragen zu klären, erläutern wir Ihnen auf dieser Seite alle wissenswerten Faktoren rund um Reisetabletten.

Tabletten bekommen Sie rezeptfrei in jeder Apotheke – schnelle & unkomplizierte Hilfe gegen die Seekrankheit.

Durch unkontrollierte Schiffsbewegungen bei starkem Seegang wird das Gleichgewichtsorgan gestört und sendet Fehlinformationen an das Gehirn. Histamin wird ausgeschüttet – und dieses verursacht Übelkeit und Erbrechen.

Besonders unter Deck in den Kabinen ist die Gefahr groß, auf einem Schiff seekrank zu werden. Lesen Sie hier, wie Sie die Tabletten richtig einsetzen und welche Vor- und Nachteile diese mit sich bringen.

Tabletten gegen Seekrankheit liegen auf Sand

Welche Tabletten helfen gegen die Seekrankheit?

Gegen die Reiseübelkeit auf dem Meer finden sich heutzutage zahlreiche Präparate auf dem Markt, die Betroffenen eine schnelle Linderung der Symptome und Beschwerden verschaffen. Die Wirkstoffe sind in den Mitteln unterschiedlich stark dosiert, sodass Sie für jeden individuellen Bedarf die passende Arznei finden. Die meisten Tabletten gegen Seekrankheit machen sehr müde, was den Vorteil hat, dass die Symptome einfach schlafend auskuriert werden können. 

Dimenhydrinat

Als besonders wirksam und gut verträglich haben sich Mittel mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat erwiesen. Dieser gilt im Bereich der Reisekrankheit als Klassiker und ist bei Tabletten der gängigste Wirkstoff gegen die typischen Symptome. Hierbei handelt es sich um ein Antihistaminikum, welches bereits bei der Entstehung von Reiseübelkeit seine Wirkung entfaltet: Bei Reisekrankheit wird vom Körper vermehrt der Botenstoff Histamin ausgeschüttet, der das Brechzentrum im Gehirn stimuliert. Indem das Dimenhydrinat die Wirkung des schwindelerregenden Histamins hemmt, werden Übelkeit und Erbrechen effektiv bekämpft und verhindert. Dimenhydrinat wirkt bereits bei leichten bis mittelschweren Fällen der Seekrankheit und ist somit für Segler eine zuverlässige Form der Behandlung. Den Wirkstoff Dimenhydrinat gibt es nicht nur in Form von Tabletten gegen Seekrankheit, sondern auch als Reisekaugummis, die für gewöhnlich niedriger dosiert sind. Diese machen weniger müde und entfalten trotzdem ihre Wirkung. Nennenswerte Medikamente mit Dimenhydrinat sind hier beispielsweise Superpep oder Präparate von ratiopharm, Stada oder AL. Da es sich um einen vergleichsweise leichten Wirkstoff handelt, sind diese Medikamente in der Regel ohne Rezept in jeder Apotheke frei erhältlich. Trotzdem empfiehlt sich immer die Rücksprache mit Ihrem Arzt, um Unverträglichkeiten bereits im Vorfeld ausschließen zu können. So erleben Sie an Bord Ihres Segelboots keine böse Überraschung.

Scopolamin

Scopolamin ist ein Wirkstoff, der vor allem bei sehr starken Fällen der Seekrankheit zum Einsatz kommt und aufgrund seiner möglichen Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen ist. Neben Tabletten findet sich der Wirkstoff beispielsweise auch in Pflastern gegen Seekrankheit wieder. Scopolamin ist ebenfalls ein Wirkstoff gegen Übelkeit und Brechreiz, der direkt auf das vegetative Nervensystem wirkt und die Aktivität im Brechzentrum an den Muscarinrezeptoren vermindert. Tabletten mit Scopolamin sind wesentlich stärker als Dimenhydrinat und ausschließlich mit einem Rezept in der Apotheke erhältlich. Das Medikament muss also von Ihrem Arzt im Voraus verschrieben werden. Da vermehrt Neben- oder Wechselwirkungen auftreten können, ist eine umfassende Beratung zum Gebrauch von Scopolamin im Vorfeld unverzichtbar.

Promethazin

Ebenfalls bei stärkeren Beschwerden können Tabletten mit dem Wirkstoff Promethazin eingenommen werden. Auch diese sind, wie Scopolamin-Tabletten, rezeptpflichtig und nicht frei in der Apotheke erhältlich, da starke Nebenwirkungen auftreten können. Der Wirkstoff wird nicht nur bei Übelkeit und Erbrechen, sondern auch bei Schlaf- und Angststörungen, Allergien oder Psychosen verschrieben und sollte demnach nicht bei leichten Fällen der Seekrankheit genutzt werden.

Ingwer-Tabletten

Wenn Sie auf dem Meer nur leicht seekrank werden und lediglich schwache Symptome verspüren, können Sie auch bereits mit Ingwer-Präparaten Abhilfe schaffen. Diese sind insgesamt weniger wirksam als andere Medikamente, haben dafür jedoch keine Nebenwirkungen und sind zudem rezeptfrei erhältlich.

Tipp: So finden Sie die passenden Reisentabletten gegen Seekrankheit

Welche Tablette für Ihren Fall von Seekrankheit am besten geeignet ist, hängt in erster Linie von der Stärke Ihrer Beschwerden ab. Anhand dessen lässt sich einfacher bestimmen, welche Dosierung des Wirkstoffes ratsam ist, um den Symptomen entgegenzuwirken oder diese zu beseitigen.

Wenn Sie also nur leichte Beschwerden haben, reichen vielleicht schon natürliche Präparate oder leichte Tabletten mit Dimenhydrinat. Bei größeren Problemen mit Übelkeit und Erbrechen sollten Sie entsprechend auf stärkere Tabletten gegen Seekrankheit zurückgreifen, die Wirkstoffe wie Scopolamin oder Promethazin enthalten.

Bei der Auswahl der passenden Reisetablette empfiehlt sich immer auch die Beratung durch Ihren Arzt. Wichtig ist es hier, den Arzt über andere Medikamente zu informieren, die Sie regelmäßig einnehmen, da es bei der Einnahme von Tabletten gegen Seekrankheit gelegentlich zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann.

Sofern Sie diese Aspekte vor der Reise berücksichtigen, sind Sie gegen die Reisekrankheit bestens gewappnet und müssen mit keinen ungewollten Nebenwirkungen oder sonstigen Problemen rechnen.

Checkliste

  • Orientieren Sie sich an vorherigen Erfahrungen mit Seekrankheit
  • Bewerten Sie die Stärke der Beschwerden
  • Besprechen Sie die Medikation mit Ihrem Arzt
  • Berücksichtigen Sie andere Medikamente und Wechselwirkungen
  • Entscheiden Sie sich anhand dessen für Tabletten mit einem geeigneten Wirkstoff
  • Besorgen Sie das Medikament in der Apotheke, ggf. mit Rezept

Was ist bei der Einnahme von Tabletten gegen Seekrankheit zu beachten?

Am besten sprechen Sie vor Beginn des Törns mit Ihrem Hausarzt und erkundigen sich nach der richtigen Medikation im Falle einer Seekrankheit. Dieser kann Ihnen die passenden Tabletten für die Bordapotheke verschreiben, die Sie sich in der Apotheke holen können. So gehen Sie sicher, dass Sie das Medikament gegen die Seekrankheit auch vertragen und es Ihnen schnell hilft.

Generell sollten Sie die Tabletten gegen Reisekrankheit immer gemäß der beiliegenden Packungsbeilage und mit reichlich Wasser einnehmen. Studieren Sie diese immer sorgfältig und nehmen Sie die Tabletten nicht ein, sofern Sie gegen einen enthaltenen Wirkstoff allergisch reagieren oder sonstige Faktoren gegen die Einnahme sprechen. 

Zeitpunkt der Einnahme

Wichtig ist in den meisten Fällen auch die frühzeitige Einnahme der Tabletten – je früher Sie das Medikament einnehmen, desto weniger stark werden Sie seekrank. Daher nehmen Sie die Tabletten schon bei den ersten Anzeichen einer Seekrankheit wie Übelkeit, Schwindel oder Erbrechen.

Achten Sie jedoch auch hier auf die jeweiligen Anwendungshinweise, da es Tabletten gibt die vorbeugend, direkt im Bedarfsfall oder in beiden Fällen genommen werden können.

Anwendung bei Kindern

Nicht alle handelsüblichen Tabletten sind für die Anwendung bei Kindern geeignet, da die Wirkstoffe teilweise zu stark sind. Viele Reisekaugummis, wie beispielsweise Superpep, eignen sich aufgrund der niedrigen Dosierung gut für die kleinen Segler, um Abhilfe zu schaffen. Stärkere Tabletten mit Wirkstoffen wie Scopolamin sollten von Kindern unter 18 Jahren jedoch nicht eingenommen werden. Sprechen Sie beim Segeln mit Kindern also auch die Medikation für die Kleinen mit Ihrem Arzt ab.

Seekrankheit-Tabletten in der Schwangerschaft

Vor allem in der Schwangerschaft sollten Sie mit Tabletten gegen Seekrankheit sehr vorsichtig umgehen. Auch hier eignet sich nicht jedes Medikament zur Einnahme. Natürliche Mittel, wie beispielsweise Ingwer-Präparate, können für gewöhnlich bedenkenlos eingenommen werden. Sämtliche Medikamente – egal ob leicht oder stark – können unter Umständen zwar auch in der Schwangerschaft eingenommen werden, jedoch nur in Absprache mit Ihrem Arzt. Besprechen Sie mit diesem in jedem Fall vorher den Gebrauch und die Dosierung einer Tablette. In der Stillzeit ist jedoch grundsätzlich von Tabletten gegen Seekrankheit abzuraten, da Wirkstoffe in diesem Fall auch durch die Muttermilch vom Kind aufgenommen werden können und dies zu ungewollten Erregungszuständen führen kann.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen von Tabletten gegen Seekrankheit: Wasserglas & Blisterverpackung

Ob und welche Nebenwirkungen eine Tablette gegen Seekrankheit hat, ist vom jeweiligen Wirkstoff und dessen Stärke abhängig. So bringen leichtere Medikamente für Seekranke in der Regel weniger Nebenwirkungen mit sich als ein stärkeres Medikament. Der gängige Wirkstoff Dimenhydrinat führt bei vielen Patienten zu Müdigkeit und Schläfrigkeit, was in einigen Fällen jedoch ein gewünschter Effekt sein kann, um die Symptome zu "verschlafen".

Seltene Nebenwirkungen können unter anderem auch Unruhe, Erregungszustände, Bewegungs- und Sehstörungen, Mundtrockenheit oder allergische Reaktionen sein. Gerade bei stärkeren Wirkstoffen, wie Scopolamin oder Promethazin, können die Nebenwirkungen verschärfter ausfallen, sodass abzuwägen ist, ob diese akzeptabler sind als die Seekrankheit selbst. Dabei kann es mitunter zu starker Benommenheit, Schwindelgefühlen und einem eingeschränkten Reaktionsvermögen kommen, was sich vor allem beim Segeln auf die Fahrtüchtigkeit auswirkt.

Die Vor- und Nachteile von Tabletten gegen die Seekrankheit

Damit Sie schon bei der Vorbereitung Ihres Segelurlaubs genau wissen, ob Tabletten die richtige Wahl für Ihre Bordapotheke sind, haben wir Ihnen hier die Vor- und Nachteile übersichtlich zusammengefasst.

So können Sie bereits im Vorfeld genau abwägen, welche Form der Verabreichung für die Bekämpfung und Vorbeugung einer Seekrankheit für Sie die geeignetste ist. Planen Sie für die Bestückung Ihrer Bordapotheke immer ausreichend Zeit ein, damit Sie kein wichtiges Medikament vergessen. Gerade im Ausland sind manche Arzneien nur sehr schwer zu beschaffen und auch recht teuer in der Anschaffung. Eine wohlüberlegte Planung kann Ihnen somit Zeit, Geld und Nerven ersparen. 

Vorteile Nachteile
Schnelle und unkomplizierte Einnahme Viele Medikamente machen den Patienten sehr müde
Relativ rascher Wirkungseintritt (ca. 30 Minuten) Verlangsamte Reaktionsfähigkeit
Kostengünstig Oft nicht für Kinder geeignet
Erlaubt ein „Verschlafen“ der Symptome Verkehrsuntüchtigkeit
Meist rezeptfrei in der Apotheke  

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